Tierwohl, Tierschutz, bäuerliche Tierhaltung und Özdemir - woher und wohin?

Bäuerliche Tierhalter zwischen Tierwohl und Haltungsformen

Frühjahrstagung der AbL Niedersachsens zur aktuellen Debatte

Da hatte die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft wohl den absolut richtigen Riecher: drei Tage nach Veröffentlichung der „Haltungsformen“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums in der Schweinehaltung trafen sich gut dreißig Mitglieder in Syke-Gessel, um aus der Sicht von erfahrenen Praktikern die Überlegungen von Dr. Marahrens vom Friedrich Loeffler Institut in Celle zu erfahren und zu diskutieren.

Einen großen zeitlichen und rechtlichen Bogen schlug Dr. Marahrens, um die aktuellen Aspekte seitens gesellschaftlicher Anforderungen und den Plänen von Czem Özdemirs einordnen zu können. Die komplexen und teils vertrackten Anforderungen an Tierschutz und Tierwohl, die derzeitige Nichtbeachtung von Umwelt- und Klimabilanzen und die realistische Bewertung der Produktionskosten, das Aussparen der Geflügelhaltung bei den Tiertransporten – die sehr beeindruckenden Ausführungen hinterließen nachdenkliche Zuhörer.

Lars Kaper, Milchkuhhalter aus Varel, vom Netzwerk Agrar, schilderte am Beispiel des Weidemilchprogrammes wie Erwartungen der Bauern und die Realität der Vermarktung auseinanderklaffen. Seine Beispielrechnung anhand der Weidemilchbutter verblüffte die Anwesenden. Die Idee per Artikel 210a der gemeinsamen Marktordnung der EU hier mit nachhaltigen Mehrwertprogrammen voranzukommen verweisen auf eine Diskussionsrichtung in der ZKHL.

Die unkomplizierte und arbeitserleichternde Mutterkuhgebundene Kälberaufzucht im Programm der Molkerei Hamfelder Hof brachte und Fehmke Meyer-Roselius aus Thedinghausen nahe. Ihr quasi Stehgreifvortrag gab einen frischen Einblick in diese tierwohlorientierte Haltungsform. 


Wie vielfältig die AbL Niedersachsens unterwegs ist, demonstrierte der Nachmittag: vom Agrarbündnis, über die junge AbL, dem Bericht des Bundesgeschäftsführers Georg Janßen bis zu Guido Grüner von der Arbeitslosenselbsthilfe in Oldenburg, der von den Zuständen in der Arbeitswelt in der Fleichschverarbeitung berichtete, waren Beiträge zu hören. Ottmar Ilchmann bedankte sich bei Frau Logemann, MdL, für ihren Besuch und schilderte abschließend die Schwerpunkte des Landesvorstandes, insbesondere im Vorfeld der Landtagswahl, den Niederungen des niedersächsischen Weges und den guten Erfahrungen mit dem monatlichen online-Stammtisch und nicht zuletzt der mengengetriebenen Preisentwicklung bei der Milch.

 

Hugo Gödde (Neuland) zum Özdemir Vorschlag findet ihr hier

"Zeit-Rezension"  eines aktuellen literarischen Zuganges zum Thema "Tierwohl"

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