Vortrag & Diskussion: Schöne Neue Gentechnik!? - Folgen für die Landwirtschaft und Gesellschaft

Donnerstag, 18.04.2024, 19:30 Uhr, Gleis1, Bahnhof Syke

Vortrag und Diskussion mit Annemarie Volling, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und Christoph Klomburg, Landvolk Niedersachsen

Die Veranstaltung wird von der attac Regionalgruppe Diepholz-Nord gemeinsam mit der Volkshochschule des Landkreises Diepholz angeboten.

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Anfang 2024 hat das EU-Parlament einen Gesetzesvorschlag beschlossen, der vorsieht, dass fast 95 Prozent der neuen Gentechnik-Pflanzen dereguliert werden sollen. Verpflichtende Kennzeichnung und Risikoprüfung sollen abgeschafft werden.

Kommt der Gesetzesvorschlag so durch, wäre dies das Aus der Wahlfreiheit zwischen gentechnikfreien oder gentechnisch veränderten Lebensmitteln – und damit möglicherweise das Aus der gentechnikfreien Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung.

Dabei stellt sich grundsätzlich die Frage: Sind neue Gentechnik-Verfahren die Lösung zur Bewältigung der Klimakrise und des Hungers – oder schaffen sie womöglich nur weitere Probleme?

Dürre, Hitze, Starkregen, neue Schädlinge und Krankheiten: Die Landwirtschaft steht mit dem Klimawandel vor gewaltigen Herausforderungen. Neue Gentechnik-Verfahren wie CRISPR/Cas, so die Behauptung der Agrarkonzerne, sollen in relativ kurzer Zeit zur Lösung dieser Herausforderungen beitragen.

Doch die versprochenen Vorteile und hohen Erwartungen, die der Einsatz von transgenen Pflanzen in der Landwirtschaft vor rund 30 Jahren geweckt hatte, wurden bisher nicht oder nur teilweise erfüllt. Und es gibt bisher kaum systematische und unabhängige Untersuchungen, um deren tatsächliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft objektiv zu bewerten. Weder kombinatorische Wirkungen noch kumulative Effekte oder Wechselwirkungen der Gentechnik-Pflanzen untereinander wurden bisher eingehend geprüft.

Damit werden systemische Effekte auf die Umwelt und die Sicherheit von Nahrungsmitteln nicht ausreichend erfasst. Vorliegende Publikationen zeigen aber, dass insbesondere Wechselwirkungen zwischen den gentechnisch veränderten Pflanzen, beziehungsweise deren Eigenschaften, dazu führen können, dass die Agro-Ökosysteme weiter destabilisiert werden, z.B. durch die beschleunigte Ausbreitung bestimmter ‚Schädlinge‘. Zudem kommt es in mehreren Regionen bereits zu einer unkontrollierten Ausbreitung transgener Pflanzen u.a. in wilden Populationen. Davon betroffen sind auch Länder ohne Gentechnik-Anbau und in manchen Fällen auch Zentren der biologischen Vielfalt. Dabei kommt es bei den spontanen Kreuzungen mit transgenen Pflanzen auch zu ‚next generation effects‘, d.h. bei den Nachkommen transgener Pflanzen werden Eigenschaften beobachtet, die bei der ursprünglichen Risikobewertung unbekannt waren.

Dies und soll während der Veranstaltung erörtert und diskutiert werden.


Online-Stammtisch

Montag, 13.05.2024, 20 Uhr, Online

Thema: folgt

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