• Schweine an die frische Luft

Weidehaltung - Natur- und Bodenschutz - Diversifikation der Schweinehaltung

Tiertransporte / GAP und Grünland / Förderungspläne des Ministeriums

Ministerin Staudte regelt aussereuropäische Tiertransporte per Erlass - zum NDR hören geht's hier

AbL und Greenpeace protestieren mit Kuhherde
auf Reichstagswiese für Weidehaltung


Landwirtschaftsminister Özdemir muss ein bundesweites Förderprogramm für
Weidehaltung von Milchkühen auflegen und faire Erzeuger:innenpreise sicherstellen.
Um die Vorteile der Weidehaltung bei Milchkühen zu verdeutlichen, haben die Arbeitsgemeinschaft
bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und Greenpeace heute gemeinsam eine Herde Kühe auf die Wiese
vor dem Reichstag gebracht. Die Rinder zeigen stellvertretend für ihre 3,8 Millionen Artgenossinnen,
dass Milchkühe auf die Weide gehören und der Trend zur ganzjährigen Stallhaltung umgekehrt
werden muss. Während 2010 noch 42 Prozent der Rinder Zugang zur Weide hatten, waren es zehn
Jahre später nur noch 31 Prozent. Die Organisationen fordern von Bundeslandwirtschaftsminister
Cem Özdemir (Die Grünen), die Weidehaltung deutlich besser zu fördern als bisher. Bäuerinnen und
Bauern müssen zudem die Möglichkeit haben, auf dem Milchmarkt gerechte Preise zu erzielen. Die
Weidehaltung von Milchkühen hat nur dann eine Zukunft, wenn es für die ganze Breite der
bäuerlichen Landwirtschaft eine wirtschaftliche Perspektive gibt.
Minister Özdemir muss mit Weideförderprogramm gegensteuern:
„Die aktuelle Politik treibt meine Milchkühe von der Weide in den Stall“, sagt Ottmar Ilchmann,
ostfriesischer Milchviehhalter und Milchsprecher der AbL. Dabei liegt die Lösung seit langem auf
dem Tisch: „Wir brauchen die Einführung einer bundesweiten Förderung von Milchkühen auf der
Weide und eine deutliche Verbesserung der Stellung von uns Bäuerinnen und Bauern in der
Wertschöpfungskette. Die vergleichsweise guten Milchpreise des letzten Jahres können nicht darüber
hinwegtäuschen, dass es noch immer keinen funktionierenden Milchmarkt gibt. Von der bisherigen
Arbeit des Landwirtschaftsministers ist Ilchman enttäuscht. „Cem Özdemir hat seine bisherigen
Möglichkeiten, die Weidehaltung besser zu stellen, einfach vorbeiziehen lassen.”
„Die Kuh auf der Weide verkommt in Deutschland zur bedrohten Art. Immer weniger Kühe kommen
immer seltener und immer kürzer auf die Weide”, so Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Lasse van
Aken. Dabei ist die Weidehaltung besonders artgerecht, sie wirkt sich positiv auf die Gesundheit der
Tiere aus und sie hilft beim Erhalt der Artenvielfalt. Zudem speichert beweidetes Grünland deutlich
mehr klimawirksamen Kohlenstoff im Boden als Ackerpflanzen. “Wenn die Weidekuh nicht auf die
rote Liste gefährdeter Arten rutschen soll, muss Cem Özdemir jetzt mächtig gegensteuern und ein
Weideförderprogramm auflegen. Das Geld dafür ist da,” sagt van Aken.