14.10.2025
Deutschland hat durch das Bundesumweltministerium (BMUKN) den "günstigen Erhaltungszustand" für die atlantische und die kontinentale Region an die EU-Kommission gemeldet. Die rechtlichen Grundlagen für die rechtssichere und zeitnahe Entnahme von Problemwölfen im Bundesjagd- und Bundesnaturschutzgesetz zum Wolf sollen nun angepasst werden.
Dazu Kirsten Wosnitza, AbL-Milchbäuerin in Schleswig-Holstein:
"Die Daten sind Teil des sogenannten FFH-Berichts Deutschlands an die Europäische Union. Das ist eine gute Voraussetzung, um die Zusammenarbeit von Tierhaltern und Naturschützern im Thema Weide wieder positiv zu gestalten. Jetzt müssen die zuständigen Minister Schneider und Rainer die Weichen stellen, um aktiv die Weidetiere vor Übergriffen durch Problemwölfe schützen zu können. Die Entnahme muss klarer als bisher geregelt werden, um sie auch tatsächlich umsetzen zu können. Vor allem die Möglichkeit des aktiven Vergrämens durch die Tierhalter muss jetzt eine Option sein und unterstützt werden, um die Scheu der Wölfe wiederherzustellen und Übergriffe zu verhindern."
Ottmar Ilchmann, AbL-Landesvorsitzender in Niedersachsen und Milchbauer mit Weidetieren ergänzt:
"Konsequenterweise ist durch die Gesellschaft die Übernahme der gesamten Vollkosten zu leisten, die den Weidehaltern durch den Herdenschutz entstehen. Dazu gehört die Übernahme des Aufwands für Material, Erhaltung und aufgewendeter Arbeitszeit sowie durch das Halten von Herdenschutzhunden entstehende Kosten. Dort, wo der Herdenschutz der Weidetiere überwunden wird, braucht es weitere Schritte. Um die Problemwölfe mit großer Sicherheit zu identifizieren, sollten auch Möglichkeiten überdacht werden, die bisher ausgeschlossen sind. Das natürliche Verhalten bringt einen Nutztiere reißenden Wolf zurück an den ‚Tatort'. Daher muss zukünftig möglich sein, ein gerissenes Tier dort für einen noch zu definierenden Zeitraum liegen zu lassen, statt es sofort wieder abzuräumen zu müssen. Es muss das Ziel neuer Möglichkeiten sein, aktive Problemwölfe sicher ohne DNA-Analyse zu identifizieren und den Schutz der Weidetiere durch gezielten Abschuss sicher zu stellen."
Das Miteinander der Wolfspopulation im 'günstigen Erhaltungszustand' und der gesellschaftlich gewünschten, besonders tiergerechten Weidehaltung, muss endlich in eine zukunftsweisende Richtung gebracht werden, die der Feststellung der aktuellen Lage entspricht.
Kontakt für die Presse:
Maren Ihnen (Geschäftsführung), info[at]abl-niedersachsen.de, mobil: 01575 28 68 228
Ottmar Ilchmann (Landes-Vorsitzender) ilchmann[at]abl-ev.de, mobil: 0176 45 000 760