Bremen, 11.10.2025
Gemeinsame Pressemitteilung
Am 11. Oktober 2025 hat ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis, initiiert von Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Niedersachsen/ Bremen (AbL), Klima*Kollektiv und Netzwerk gerechter Welthandel zur Demonstration unter dem Motto „Gemeinsam ackern! EU-Mercosur stoppen!“ aufgerufen. 420 Demonstrierende waren dem Aufruf gefolgt und haben so ein starkes Zeichen gegen das EU-Mercosur-Abkommen gesetzt. Das Bündnis forderte eine solidarische Agrar- und Ernährungswende.
Das geplante Abkommen würde den Import von billigen Agrarprodukten fördern, Regenwaldzerstörung und industrielle Monokulturen vorantreiben und damit Klima, Artenvielfalt und bäuerliche Existenzen massiv gefährden. Statt Konzerninteressen zu bedienen, fordert das Bündnis die Politik auf, eine demokratische, regionalere und gerechtere Lebensmittelversorgung zu fördern. Bremen war dabei auch Schauplatz der Demonstration, da im Zuge der Ausweitung der Futtermittelimporte aus dem Mercosur eine erneute Weservertiefung geplant ist, die den Hochwasserschutz gefährden.
„Das EU-Mercosur-Handelsabkommen dient im Bereich des Agrarhandels den Interessen weniger Großkonzerne. Während Futtermittelindustrie und Chemieindustrie profitieren, hat es negative Auswirken für bäuerlich wirtschaftende Betriebe hier und auch in den Mercosur-Staaten. Dass die breite Zivilgesellschaft diese Art des Welthandels mit seinen negativen Folgen für Menschen, Tiere und Umwelt ablehnt, wurde im Rahmen der Demonstration mehr als deutlich.“, kommentiert Maren Ihnen, Geschäftsführung AbL Niedersachsen/ Bremen e.V.
"Praktischer Klimaschutz und eine Agrarwende sind zwei Seiten derselben Medaille. Zur Agrarwende gehören die Regionalisierung der Landwirtschaft, flächengebundene Tierhaltung ohne Futtermittelimporte und die Reduktion des Pestizideinsatzes. Dies hilft dem Regenwald, dem Klima, der Weser und den bäuerlichen Betrieben“, so Timo Luthmann vom Vorstand des Klima*Kollektiv e.V.
"EU-Mercosur treibt eine Außenwirtschaftspolitik voran, die den Menschen und der Natur auf beiden Seiten des Atlantiks schadet. Dieser Giftdeal muss gestoppt werden!" fordert Ludwig Essig, Netzwerk Gerechter Welthandel.
Hintergrund: Vor 25 Jahren wurden die Verhandlungen über ein Handelsabkommen zwischen den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay sowie Paraguay und der Europäischen Union gestartet – mit dem Ziel, die größte Freihandelszone der Welt zu schaffen. Anfang September hat die EU-Kommission nun den Mitgliedstaaten sowie dem EU-Parlament ein Partnerschaftsabkommen vorgelegt und um deren Zustimmung ersucht.
Während die EU-Kommission von einem Anschub des wirtschaftlichen Wachstums durch weitgehenden Abbau von Zöllen, von erleichterten Marktzugängen und intensiviertem Handel spricht, verschließt sie die Augen vor den Auswirkungen auf die Bäuerinnen und Bauern, das Klima und die Natur.
Am 11. Oktober 2025 demonstrierte daher ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis gegen das EU-Mercosurabkommen und für eine nachhaltige und solidarische Ernährungswende in Niedersachsen und Europa.
Kontakte für die Presse für Rückfragen:
Timo Luthmann, Vorstand Klima*Kollektiv e.V., timo[at]klimakollektiv.org, mobil: 0174-9250035
Maren Ihnen, Geschäftsführung, AbL Niedersachsen/Bremen info[at]abl-niedersachsen.de, mobil: 01575 28 68 228
Ludwig Essig, Koordinator, Netzwerk Gerechter Welthandel, essig[at]forumue.de, mobil: 0176 54675253
Downloadlink für Fotos zur freien Verfügung unter Nennung des Fotografen Marco Molitor: https://nc-8264855000551751815.nextcloud-ionos.com/index.php/s/BGrCNQFmeERFzCc